Samstag, 4. September 2010

Arrivato a Siena!

Zuerst sehr schön die Landstraße entlang, dann auf die Autobahn, das Stückchen bis Rovereto. Da ich mich noch ungefähr erinnere, wo das Museum ist, finde ichs auch rasch, parke das Auto und entere das MART. Ich begreife gar nicht, dass das ein riesiger Bau ist, wo grade mal ein Stockwerk, das oberste, Ausstellungen zeigt, mezzo mezzo die Sammlung und eine leidlich interessante einer US-Privatsammlung mit Bilder des späten 19. Und frühen 20. Jahrhunderts. Ich versuche den Bau zu begreifen, finde aber nur leere Kubaturen, Annexe, Gänge usw. Seltsam. Die ‚Piazza’ ist eindrucksvoll, der Zugang von der Stadt her ingeniös, aber besonders belebt ist das nicht, obwohl es doch vor allem Stadt- und noch nicht Museumsraum ist.
Es wird so gegen Mittag sein, als ich mich wieder ins Auto setze, und Richtung Süden fahre, ohne Ziel. Ich denke an Mantua, an Modena. Der Verkehr ist stark, Kolonnen auf allen Fahrspuren, in beide Richtungen, es geht manchmal nur mit 80, höchstens mit 120 dahin. Ist mir angenehm, schön langsam. An einer Raststätte, in Italien sinnhaft Autogrill, genannt, kurzer Halt. Alle scheinen hoffnungslos überfüllt und überfordert. Ein Stau wird angezeigt, den gibt’s aber dann fast nicht.
Die Autobahn Mailand – Rom dann vierspurig!, da geht’s dann flott dahin und die Überkopfanzeigen signalisieren, dass die Appeninautobahn ‚frei’ ist, also bleibe ich dran. Der erste Teil bis Sasso Marconi ist inzwischen großzügig ausgebaut, auch dreispurig und es geht tatsächlich flott dahin. Auf der eigentlichen Passstrecke wird’s zäher, aber es ist immer noch passabel, es wird signalisiert, dass auch die Autobahn um Florenz frei ist. Das ist Glück. Auf der Gegenfahrbahn Stau praktisch von der Ebene bis knapp vor den Pass.
Ich denke mir, ich nehme mal die ‚andere’ Straße nach Siena, die über Greve, nicht San Casciano, Poggibonsi, und such mir irgendwo ein Quartier. Finde aber nichts. Jetzt bin ich schon müde und in Greve versuch ichs, aber die Info hilft nicht, keine Vermittlung und so fahr ich weiter, ohne auf die Landkarte zu schauen. Ich verahr mich tatsächlich, habe allerdings immer einen Wegweiser „Siena“. Seltsam: sollte ich die Gegend und die Straße so vergessen haben? Ich komme über eine ganz merkwürdige Seite, von Osten nach Siena rein. Später seh ich auf der Landkarte, dass ich tatsächlich einen ganz schönen Bogen gemacht habe und eine Strecke gefahren bin, wo ich ziemlich sicher noch nie war. Inzwischen hab’ ich mich ohnehin schon zu Siena entschlossen und zum Glück hat das Hotel „Moderno“, das ich fast auf Anhieb finde, ein Zimmer frei. Enttäuschend nüchtern, inzwischen bin ich schon ganz schön verwöhnt offenbar. Aber es ist moderat im Preis und liegt günstig an der Rolltreppen-U-Bahn ins Zentrum.
Also sitze ich am Abend tatsächlich im Restaurant „Papei“ hinterm Palazzo Publico und dann, bei tintenblauem Himmel, auf dem Campo.

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