Freitag, 3. September 2010

Salurn


Das Wetter anfangs ziemlich bedeckt, lockert aber immer mehr auf und wird schön wie am Vortag. Von Bruneck nach St. Martin in Thurn geht’s durch ein Tal, das sich zu einer veritablen Klamm verengt, die Straße hier aber großteils aufwendig und mit vielen Tunnels ausgebaut. In St. Martin erst mal auf einen Espresso. Viele reden hier ziemlich anders, und ich denke, die reden wohl wirklich ladinisch. Dann in die Burg, oberhalb des Ortes, ins Museum. Der Besuch ist ganz kurzweilig. Dann entschließe ich mich zur ‚Brixner Dolomitenstraße’. Die ist eng und führt kurvig steil hoch, windet sich durch Wälder, fällt in ein Tal ab und schwingt sich am Gegenhang wieder steil hoch. Dann wird die Landschaft freier und erst jetzt sieht man was von den Dolomiti, eindrucksvolles Gezacke. Dafür wird die Straße jetzt definitiv einspurig. Es gibt wenig Verkehr, aber wenn was entgegenkommt, wird’s happig. Winzige Verbreiterungen helfen etwas, sogar wenn ein Laster entgegenkommt, oder ein ziemlich breites Landwirtschaftsfahrzeug. Etwas mühsam, etwas abenteurlich. Bei einer Gabelung entschließe ich mich, den abkürzenden Weg nach Klausen zu nehmen, vorerst geht’s reichlich eng weiter bis sichs dann nach und nach weitet. Dann bin ich auf der Autobahn und überlege, wo ich nächtigen werde. Ich rufe im Seehotel Amerbach an, aber die haben nichts frei. Es wird sich herausstellen, dass es in der ganzen Gegend klamm ist. Jetzt bin ich schon etwas ‚drüber’ und suche eine Information, die tatsächlich was für mich findet, in Salurn.
In Wikipedia bemüht sich der Autor Salurn als die südlichste deutschsprachige Stadt zu adeln, muß aber zugeben, dass Zermatt (?) noch südlicher deutsschprachig ist, vor allem aber, dass in Salurn, diesem ‚letzten Vorposten Südtirols’, mehr Italiener leben, als Beutetiroler. Herrzerreißend schön ist es nicht hier und ich bin froh, überhaupt ein Lokal zu finden, noch dazu, wo man im Freien sitzen kann, samt ‚Maibaum’ von Pschorr-Bräu.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen